Top Tipps zur effektiven Analyse

Top Tipps zur effektiven Analyse

Analyse ist (laut Definition) die ganzheitliche und systematische Untersuchung bei dem etwas Ganzes in seine Bestandteile zerlegt, geordnet oder ausgewertet wird. Die Analyse von Fragestellungen, Prozessen oder Objekten entscheiden sich dabei nur unwesentlich, denn die Schritte sind immer gleich.

Es geht nicht nur um Methodik

Oftmals hat man bei dem Wort Analyse direkt eine bestimmte Methodik im Kopf: z.B. die Chemiker:innen mit Reagenzgläsern oder der/die Datenanalyst:in mit entsprechender Software. Doch jede Analyse startet nicht mit der Analyse selbst, sondern weit davor. Das Ziel muss klar sein.

Wichtige Kernfragen, bevor es man zur Tat schreitet:

  1. Was ist das Ziel? Was soll mit der Analyse erreicht werden?
  2. Welche Ressourcen stehen zur Verfügung? (Geräte, Mitarbeiter, Zeit, Geld)
  3. Was sind die Randbedingungen? (z.B. schwer beeinflussbare Umstände)

Fragestellungen sollen meist möglichst genau ergründet werden, doch die Faktoren „Zeit und Geld“ spielen oft gegen eine Detailanalyse. Personal oder Geräte sind wertvolle Ressourcen, sie kosten Zeit und Geld. Durch einen erheblichen Mehraufwand wird eventuell ein genaueres Ergebnis geliefert, doch dessen Details sind unter Umständen gar nicht notwendig für das zu erreichende Ziel oder hindern den raschen Fortschritt. Vielleicht hilft dir mein Beitrag zur Priorisierung um das Ziel genauer zu definieren.

Bei einem Analyseergebnis denkt man oft an explizierte Werte. Doch nicht immer sind „harte“ Werte nötig um das gewünschte Ziel zu erreichen. Eventuell genügt auch ein Wertebereich der eingehalten wird, ein „klappt oder klappt nicht“ oder eine Richtung?

Lassen sich Fragestellung nicht zufriedenstellen lösen, dann reicht es unter Umständen auch Vergleiche durchzuführen oder eine Entwicklungsrichtung zu bestimmen. Vielleicht kann man die Faktoren bestimmen, welche für ein bestimmtes Verhalten verantwortlich sind – und somit eine Ergründung überflüssig machen, wie hoch die absoluten Zahlen sind.

Kreative Herangehensweisen

Es gibt Fälle in denen steht die optimale Analysemethode gar nicht zur Verfügung. Behelfslösungen können ausreichen. Kreativ werden lohnt sich.

Ein Beispiel aus der Materialwissenschaft und meiner eigenen Forschung. Das Ziel war es, ein Gefühl für das Korrosionsverhalten einer neuartigen Legierung zu bekommen. Jeder Materialwissenschaftler hat jetzt wahrscheinlich einen genormten Salzsprühtest im Kopf, bei ganz klar abgesteckten Bedingungen und festen Zeiten. Versuche, die unter Umständen Tage oder Wochen und die genaue Einhaltung von Parametern erfordern.

Für das Ziel: ein Gefühl für das Verhalten der Legierung zu bekommen, reichte uns ein „besser“ oder „gleich“ als Ergebnis. Denn für die Entscheidung, ob wir das Material weiterentwickeln sollten, hatten nicht wochenlang Zeit, kein Personal, um einen dedizierten und genormten Salzsprühtest durchzuführen. Es war schlichtweg zu viel Aufwand für den erhofften Nutzen. Kurzerhand war die Idee geboren, die (Labor-)Spülmaschine zu benutzen und mehrere Probenstücke darin zu befestigen. Die Bedingungen für ein korrosives Umfeld sind gegeben: Wärme, Feuchtigkeit und eine salzhaltige Umgebung. Für die nächsten 2 Wochen war dies der Versuchsaufbau. Das Ergebnis spiegelte genau das wieder, was erreicht werden sollte, eine Aussage ob „besser“ oder „gleich“.

Effektive Analyse
  1. Von grob zu fein
  2. Von einfach zu kompliziert
  3. Mit einfach verfügbaren Mitteln für rasche Ergebnisse
  4. Mit Verfahren, welche mehrere Erkenntnisse auf einmal liefern
  5. Weitere Ergebnisse ableitbar, vergleichbar oder errechenbar?

Das beschriebene Vorgehen ist sowohl für die Datenanalyse genauso wie für technische Untersuchungen anwendbar.

Ich hoffe, dass ich dir/euch mit dieser kleinen Zusammenstellung dabei helfen kann, eure Analysen effektiver zu gestalten.

Viel Spaß beim Analysieren!

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